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Die Gefahren der Bargeldabschaffung

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Abschaffung des Bargeldes: Mit welchen Nachteilen müssen Bürger rechnen?

Immer wieder werfen Politiker und Wirtschaftsexperten die Frage in den Raum, ob es nicht Zeit wäre, das Bargeld abzuschaffen. Kein Wunder, immerhin finden ohnehin schon viele Transaktionen digital statt. Doch ein Ende des Bargeldes bietet sehr viel mehr Nachteile, als Ihnen vielleicht im ersten Moment bewusst ist. Daher erfahren Sie hier nun mehr über neun ausgewählte Argumente gegen die Abschaffung des Bargeldes.

Die älteren Generationen werden Schwierigkeiten haben

Nicht jeder Mensch kann im hohen Alter noch ein völlig neues System kennenlernen. Viele ältere Menschen möchten mit dem Internet, Automaten oder Smartphones nichts zu tun haben und selbst die, die es tun, müssten wahrscheinlich professionelle Fortbildungen oder Hilfe in Anspruch nehmen, um wirklich alle Vorgänge und ihre Rechte zu verstehen.

Mit Geld umgehen lernen: Bargeld bietet Vorteile

Wenn Sie Ihr Portemonnaie öffnen und bezahlen, dann sehen Sie genau, wie viel Geld Sie noch haben und wie viel Sie gerade ausgegeben haben. Bezahlen Sie hingegen via Bankkarte oder Smartphone, haben Sie einen schlechteren Überblick darüber, um wie viel sich Ihr Kontostand wirklich verändert hat. Besonders für Kinder und Jugendliche ist es jedoch enorm wichtig, mit Geld umzugehen. Sie beobachten und lernen, indem sie ihren Eltern oder anderen Erwachsene nacheifern – ein Bezahlprozess ohne Bargeld ist dadurch sehr viel weniger lehrreich und greifbar als einer mit Bargeld.

Die Freiheit, das Zahlungsmittel zu wählen, entfällt

Viele Deutsche lieben Bargeld. Es gehört zur persönlichen Freiheit, sich dafür zu entscheiden, in bar oder mit Karte zu zahlen. Die Gründe dafür können verschieden sein, doch es bleibt festzuhalten, dass es ein Stück Freiheit bedeutet, sich seine Bezahlmethode auszusuchen.

Anonymität beim Einkaufen ist Vergangenheit

Alles, was digital geschieht, hinterlässt Spuren. Somit wird digitales Einkaufen niemals vollständig anonym sein können. Das öffnet die Tür für zwei Probleme: Kriminalität und staatliche Überwachung. Unabhängig davon, wie sehr Sie dem Staat vertrauen, ist nicht von der Hand zu weisen, dass die digitale Bezahlung früher oder später verwendet werden kann, um Kontrolle auszuüben. Die Abschaffung von Bargeld wäre ein riesiger Vertrauensvorschuss für die Regierungsorgane und die Gefahr, dass sich auch hoch entwickelte Demokratien in totalitäre Überwachungsstaaten verwandeln können, ist sehr ernst zu nehmen.

Der staatliche Kontrollapparat

Ein Verzicht auf Bargeld hätte eine massive staatliche Kontrolle über die Finanzen der Bürger zur Folge, eine Gegenwehr wäre praktisch nicht mehr möglich.

Beispiele für mögliche Szenarien:

  • Behörden pfänden unrichtige Gebühren vom Bankkonto (Verwaltungsvollstreckung).
  • Zur Finanzierung des Staatswesens könnte skrupellos auf Bankguthaben zugegriffen werden (Vermögensabgaben).
  • Möchte der Staat den Bürger zu einer Handlung oder Unterlassung zwingen, könnte das Geldvermögen des Bürgers auf dem Bankkonto sehr einfach arrestiert werden. Alternativ würde man dem Bürger die Verfügungsgewalt entziehen. Hier besteht die Gefahr, dass sich der Bürger staatlichem Unrecht unnötig beugen würde, weil er sonst keine Einkäufe mehr tätigen könnte. Einem übergriffigen Staat wäre man so schutzlos ausgeliefert.
  • Der Staat könnte personenbezogene Nutzerprofile über das Konsumverhalten anlegen, denn jeder Einkauf wäre auf dem Bankkonto sichtbar.

Gold ist leider auch keine sichere Alternative zum Bargeld, dies zeigte uns die Geschichte bereits mehrfach. Der private Goldbesitz war im 20. Jahrhundert für mehr als 30 Jahre verboten. Aktuell steht Gold bereits wieder im Fokus der Regierung: Seit Januar 2020 dürfen Gold, Silber und andere Edelmetalle bei Barzahlung (Tafelgeschäfte) nur noch bis zu einer Höchstgrenze von 1.999,99 Euro anonym gekauft werden, im Juni 2017 wurde diese Grenze bereits von 14.999,99 Euro auf 9.999,99 Euro gesenkt.

Wenn es um finanzielle Repression geht, ist der Staat stets kreativ (Zwangsanleihen, Zwangshypotheken, Niedrigzinspolitik etc.). Gesetze, die den Bürger schützen sollen, werden geändert, wenn es nötig sein sollte. Die aktuelle Corona-Krise macht regelmäßig deutlich, wie der Staat mit den Grundrechten des Bürgers umgeht.

Cyberkriminalität würde zunehmen

Nicht nur der Staat kann Einfluss auf das nehmen, was Spuren hinterlässt, auch Cyberkriminalität würde eine neue Dimension erreichen. Für Betrüger und Hacker wäre kein Bezahlvorgang auf der Welt mehr unzugänglich. Erschwerend kommt hinzu, dass Betroffene bei digitalem Diebstahl sehr viel weniger tun können, als wenn ihnen Bargeld gestohlen wird. Auch ein Handtaschendieb kann zu schnell und clever sein, um sich fassen zu lassen, doch die Anzeige bei der Polizei ist relativ einfach. Bei vielen Delikten der Onlinebetrüger wissen die Opfer nicht einmal, wann, wo oder wie ihr Geld überhaupt gestohlen wurde – und es handelt sich oftmals um viel höhere Beträge.

Abhängigkeit von funktionierender Technik

Bargeld funktioniert für Sie, wenn Sie es verwenden und es wird für denjenigen funktionieren, der es Ihnen gibt oder abnimmt. Bei technischen Problemen bleibt Bargeld eine Option, während digitale Bezahlmethoden plötzlich an ihre Grenzen stoßen.

Kassensysteme, Banksysteme, aber auch die Smartphones und Internetverbindungen – alles ist anfällig für Ausfälle und Hackerangriffe. Ohne Bargeld wäre es im einfachsten Fall dann vielleicht nicht einmal möglich, ein Brötchen beim Bäcker zu kaufen, im schlimmsten Fall können Medikamente nicht bezahlt werden, die überlebenswichtig sind.

Abhängigkeit von Banken

Es ist eine Sache, von den technischen Geräten und Systemen abhängig zu sein, die bargeldloses Bezahlen ermöglichen. Eine ganz andere Abhängigkeitsbeziehung entsteht jedoch zwischen Bürger und Banken. Meldet eine Bank Insolvenz an, ist möglicherweise all das Geld weg, das Sie zu diesem Zeitpunkt besessen haben. Entscheidet Ihre Bank, dass sie nicht genug Geld erwirtschaftet, kann sie Ihnen Gebühren auferlegen, die Sie durch eine Barzahlung dann nicht mehr umgehen können. Und bleibt der von der EZB festgelegte Leitzins niedrig, verliert Ihr Geld an Wert, während es auf der Bank liegt – hier findet durch Negativzinsen eine stille Enteignung statt. Die Regierung wäre dann zu einem heftigen Eingriff in den Markt gezwungen, um Banken daran zu hindern, die Bürger aufgrund ihrer Alternativlosigkeit zu benachteiligen.

Gesellschaftliche Zugehörigkeit wird unmöglich, wenn Banken Sie ablehnen

Eine Welt ohne Banken ist für die wenigsten Menschen überhaupt vorstellbar. Doch zumindest für einige Personen oder für eine begrenzte Zeit können wir uns aktuell den Banken entziehen. Würde jedoch eine Entscheidung für die Abschaffung von Bargeld fallen, dann wären Banken nicht nur Bewahrer unseres Geldes, sie könnten darüber bestimmen, wer am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann.

Menschen mit schlechter Kreditreputation (SCHUFA / Creditreform) würden entweder kein Konto eröffnen können oder horrende Zinsen und Gebühren zahlen müssen. Auch Vorstrafen, Vorerkrankungen oder Daten aus den sozialen Medien könnten von Bankmitarbeitern möglicherweise vorher überprüft werden und zu einer Ablehnung führen. Dann wären einige Menschen nicht mehr in der Lage, Teil unserer Gesellschaft zu sein. Selbst wenn es eine einheitliche Pflicht zur Aufnahme von Kunden gäbe, müssen wir uns weiterhin die Frage stellen, ob Banken jeden einzelnen Bürger der Welt in eine Abhängigkeit bringen dürfen – das wäre ohne Bargeld fast unausweichlich.